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Was sind Sklerallinsen?

Formstabile Kontaktlinsen für komplexe Fehlsichtigkeiten

Wer aufgrund einer unregelmäßigen Hornhaut, eines Keratokonus oder anderen Ursachen bislang keine Kontaktlinsen tragen konnte, sollte bei dem Stichwort “Sklerallinsen” hellhörig werden und kann diese Option durch das Fachpersonal für Augenoptik abklären lassen. Aufgrund ihrer Eigenschaften eignen sich Sklerallinsen nämlich insbesondere für Kontaktlinsentragende mit einer unebenen Hornhaut oder extremen Trockenheitszuständen am Auge. Dank Sklerallinsen können diese Menschen endlich wieder Kontaktlinsen tragen.

Sklerallinsen sind größer als gewöhnliche Kontaktlinsen

Bei Sklerallinsen handelt es sich um sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen, die mit einem extra großen Durchmesser speziell so konzipiert worden sind, dass diese die gesamte Hornhautoberfläche überdecken und dabei auf der weniger empfindlichen Lederhaut (Sklera) aufliegen. Dadurch wird die Hornhaut komplett bedeckt und so kann aufgrund der Größe eine neue, glatte Oberfläche geschaffen werden, die die unregelmäßige Hornhaut unterstützen soll. Mittels dieser Technik werden Sehstörungen, die etwa durch Keratokonus oder andere Unregelmäßigkeiten der Hornhaut erzeugt werden, korrigiert.

Sklerallinsen bilden für das Auge einen Feuchtigkeitsspeicher

Der Raum, der zwischen Sklerallinse und Hornhaut entsteht, dient dem Auge als Speicher für Flüssigkeit und kann das Auge so permanent mit Flüssigkeit versorgen. Dies ist besonders für Menschen von Vorteil, die ansonsten stark unter trockenen Augen leiden und aus diesem Grund bislang auf Kontaktlinsen verzichten mussten. Wer bisher aufgrund von trockenen Augen keine herkömmlichen Kontaktlinsen tragen konnte, kann mit dem Fachpersonal für Augenoptik besprechen, ob Sklerallinsen eine Alternative darstellen.

Es gibt verschiedene Arten von skleralen Kontaktlinsen

Sklerallinsen sind formstabile, hoch gasdurchlässige Kontaktlinsen. Sie können in ihrer Größe zwar stark variieren, die kleinsten skleralen Kontaktlinsen decken aber stets die gesamte Hornhaut ab. Große Sklerallinsen können einen Durchmesser bis zu 24 mm haben. Zum Vergleich: Im Durchschnitt ist die menschliche Hornhaut etwa 11,8 mm groß und die meisten weichen Kontaktlinsen decken lediglich 75-80% der Hornhaut ab.

Welche Größe der Sklerallinsen für Sie die geeignetste ist, hängt vom Grad der Komplexität der Sehstörung ab und lässt sich daher nicht pauschalisieren. Zwar können kleinere Sklerallinsen oftmals leichter einzusetzen sein, sind in der Anschaffung günstiger und brauchen weniger Pflegemittel, jedoch können größere Sklerallinsen oftmals komplexeren Sehstörungen besser entgegenwirken.

Komplexe Fehlsichtigkeiten mit Sklerallinsen behandeln

Zahlreiche unterschiedliche Fehlsichtigkeiten können mit Sklerallinsen korrigiert werden. Zum Beispiel eignet sich die Sklerallinse zur Korrektur eines Sehfehlers nach einer Hornhauttransplantation, bei einer starken Hornhautverkrümmung, bei einem Keratokonus und bei sehr speziellen Erkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom, dem Graft-versus-Host-Disease (GVHD) und dem Stevens-Johnson-Syndrom.

Keratokonus mit Sklerallinsen behandeln

Die vermutlich verbreitetste Art von Fehlsichtigkeit, die mit Sklerallinsen behandelt wird, ist der Keratokonus, denn es gibt keine speziellen Keratokonus-Kontaktlinsen. Beim Keratokonus handelt es sich um eine Erkrankung der Hornhaut, bei der sich diese fortschreitend verformt und verdünnt. Ein Keratokonus ist außerdem an der kegelartigen Verformung der Hornhaut zu erkennen. Die Sehschwäche, die mit dem Keratokonus einhergeht, kann mit Sklerallinsen korrigiert werden. Verläuft eine Keratokonus-Erkrankung schwer, kann es jedoch sein, dass Sklerallinsen nicht mehr helfen und eine Hornhauttransplantation nötig wird. Es ist jedoch bei allen Betroffenen individuell, wie der Keratokonus verläuft.

Anpassung der Sklerallinsen

Aufgrund der individuellen Anforderungen eines jeden Auges ist die Anfertigung von Sklerallinsen zeitintensiver als bei herkömmlichen harten oder weichen Kontaktlinsen. Mittels moderner Techniken wird die genaue Krümmung der Hornhaut ermittelt, so dass eine genaue Anpassung der Sklerallinsen ermöglicht wird. Dazu werden zunächst Testlinsen eingesetzt, um ein möglichst perfektes Ergebnis zu erhalten und die korrekten Parameter zu ermitteln. Aufgrund der Komplexität kann die Anpassung der Sklerallinse einige Zeit dauern und mehrere Besuche beim Fachpersonal für Augenoptik erfordern.

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Eingewöhnung von Sklerallinsen

Die Eingewöhnung in die tägliche Routine mit Sklerallinsen kann ebenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen. Wer vorher weiche, sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen getragen hat, muss beim Einsetzen der Kontaktlinsen etwas Geduld entgegenbringen, da die Sklerallinsen aufgrund ihrer Größe und dem Flüssigkeitsreservoir zwischen Auge und Kontaktlinsen etwas anders in der Handhabung funktionieren. Mit etwas Übung lassen sich die Kontaktlinsen aber genauso gut handhaben wie harte oder weiche Kontaktlinsen.

Was kosten Sklerallinsen?

Die Anpassung und die Fertigung von Sklerallinsen ist komplexer als bei herkömmlichen Kontaktlinsen. Das spiegelt sich auch im Preis wider. Die Kosten für eine Neuanpassung hängen sehr stark von den Gegebenheiten des Auges ab. Je nachdem, ob einfache oder spezielle Linsengeometrien erforderlich sind, bewegen sich die Gesamtkosten für Anpassungsdienstleistung und Kontaktlinsen zwischen 750 und 1150 Euro. Gesetzlich Versicherte erhalten dann einen Zuschuss der Krankenkasse, wenn die Hornhautkrümmung im steilsten Bereich der Hornhaut (Apex) unter sieben Millimetern liegt. Die Höhe des Zuschusses unterliegt aber der Einzelfallentscheidung der jeweiligen Krankenkasse und liegt je nach Fall und Krankenkasse zwischen 50% und 100%.



Von unserem Optik-Team geprüft:

Co-Autorin: Elke Fröhlich

Augenoptikermeisterin

Elke Fröhlich ist Augenoptikermeisterin und die Kontaktlinsenspezialistin von Lensbest. Neben der engagierten Beratung unserer Kunden ist Elke Fröhlich für die regelmäßigen Schulungen unserer Medizinprodukteberater zuständig.

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