Ein erheblicher Unterschied in der Art oder im Ausmaß von Fehlsichtigkeiten (Ametropien) zwischen dem linken und rechten Auge, wird mit Ungleichsichtigkeit bezeichnet. Ab einer Differenz von 2,00 Dioptrien spricht man von einer Anisometropie. Zur Korrektur einer Ungleichsichtigkeit ist die Verwendung einer Sehhilfe angebracht. Dazu eignen sich zwar auch Brillen, wann und warum aber Kontaktlinsen im Vergleich besser geeignet sind, zeigen wir Ihnen im Folgenden.
Eine Ungleichsichtigkeit kann sich beispielsweise in einer Kurzsichtigkeit (Myopie) des einen Auges und einer Weitsichtigkeit (Hyperopie) des anderen Auges äußern. Ungleichsichtigkeit besteht auch, wenn die Fehlsichtigkeit des einen Auges, die des anderen Auges deutlich übertrifft. Bei einer astigmatischen Ungleichsichtigkeit ist entweder nur das eine Auge vom Astigmatismus betroffen, oder es besteht eine Unterschied in den Werten (Zylinderwert, Achsenwert) des Astigmatismus.
Wird eine ungleiche Fehlsichtigkeit nicht behandelt, kann diese eine große Belastung für das menschliche Gehirn bedeuten. Hierbei muss der Sehnerv parallel scharfe sowie unscharfe Bilder an das Gehirn weitergeben. Die dadurch entstehenden Symptome können von müden Augen bis zu starken Kopfschmerzen reichen, denn das Ausblenden der verschwommenen Bilder und das Einblenden der scharfen Bilder stellt das Gehirn vor eine anstrengende Aufgabe.
Kontaktlinsen bieten im Vergleich mit Brillen einen großen Vorteil, denn beim Tragen von Brillen unterscheiden sich die Netzhautabbildungen der jeweiligen Brillengläser in ihrer Größe stärker als bei der Verwendung von Kontaktlinsen, da die Brillengläser bei unterschiedlicher Brechkraft durch den Abstand zu den Augen unterschiedlich große Bilder an das Gehirn übermitteln. Man spricht in diesem Fall von Aniseikonie. Dies stellt das Gehirn abermals vor eine Vorausforderung, denn die unterschiedlich großen Netzhautabbildungen können oft nur schlecht oder teilweise sogar gar nicht vom Gehirn aufgenommen werden. Überschreitet die Brechwertdifferenz beider Augen einen Wert von drei Dioptrien, so können dadurch Störungen im beidäugigen Sehen (Binokularsehen) entstehen.
Kontaktlinsen können außerdem ein ästhetisches Problem vermeiden, welches bei unterschiedlichen Brechwerten beider Augen vorkommt. Das Aussehen der Augenpartien des jeweiligen Auges unterscheidet sich bei Brillengläsern mit unterschiedlichen Brechwerten. Dies kann zu einem asymmetrischen Aussehen führen. Das unterschiedliche Gewicht der Brillengläser, bei unterschiedlicher Stärke, sollte ebenfalls bedacht werden. Einseitige Druckbelastungen wirken sich störend auf den Tragekomfort einer Brille aus. Folglich werden Menschen mit Ungleichsichtigkeit oft Kontaktlinsen empfohlen, da diese das Seherlebnis erheblich verbessern. Wenn Sie erfahren möchten, ob Kontaktlinsen für Sie die richtige Wahl sind, empfiehlt sich ein Besuch beim Optiker oder Augenarzt.