Eine oft lange unentdeckte Fehlsichtigkeit des Auges ist die Weitsichtigkeit. Diese zählt zusammen mit der Kurzsichtigkeit und der Hornhautverkrümmung zu den häufigsten Fehlsichtigkeiten. Der aus dem Griechischen stammende Fachbegriff für Weitsichtigkeit lautet dabei Hyperopie. Für alle, die gerne wissen möchten, was genau Weitsichtigkeit bedeutet und wie diese korrigiert werden kann, haben wir das Phänomen im Folgenden näher ins Auge gefasst. Wie der Name bereits andeutet können weitsichtige Menschen weit entfernte Gegenstände klar und deutlich erkennen. Je näher die betrachteten Gegenstände jedoch kommen, desto unschärfer werden diese abgebildet – es handelt sich bei einer Weitsichtigkeit also um eine Fehlsichtigkeit hinsichtlich des Sehens in der Nähe. Dies gilt aber nur bei entweder extrem hohen Werten oder bei Menschen ungefähr ab dem 40. Lebensjahr. Zuvor kann die Weitsichtigkeit durch den Prozess der Akkommodation ausgeglichen werden. Was genau wiederum unter Akkommodation zu verstehen ist, erläutern wir Ihnen später.
Die Weitsichtigkeit zählt in vielen Fällen zu den angeborenen Fehlsichtigkeiten und liegt meist in einer Verkürzung des Auges begründet. Bei einem Auge ohne Fehlsichtigkeit wird das Licht direkt auf der Netzhaut gebündelt. Durch einen verkürzten Augapfel findet die Bündelung des Lichtes jedoch erst hinter der Netzhaut statt. Dabei gilt: Je dichter der Gegenstand an das Auge herangeführt wird, desto weiter verlagert sich der Brennpunkt hinter die Netzhaut. Ein anderer Grund, weshalb eine Weitsichtbrille vonnöten ist, kann eine zu geringe Brechkraft sein. Zur Korrektur dieser Fehlsichtigkeit wird dann eine Weitsichtbrille benötigt. Diese sorgt dafür, dass das Licht wieder direkt auf der Netzhaut gebündelt wird. Eine Brille zur Korrektur einer Weitsichtigkeit besitzt übrigens konvexe Gläser, einigen vielleicht besser unter dem Begriff Sammellinse bekannt, deren Dioptrienwerte im positiven Bereich liegen. Alle Werte für kurzsichtige Menschen werden hingegen mit negativen Vorzeichen gekennzeichnet. Wer nur ungern eine Weitsichtbrille trägt, kann sich natürlich auch für Kontaktlinsen entscheiden. Wichtig ist aber, dass zugunsten einer langen Augengesundheit die Weitsichtigkeit korrigiert wird, ob mit Weitsichtbrille oder Linse ist dabei zweitrangig. Nur durch eine Korrektur kann der Abbildungsfehler bei einer Weitsichtigkeit so behoben werden, dass auch nahe befindliche Gegenstände wieder scharf gesehen werden können, ohne dass das Auge aufgrund der Akkommodation überlastet wird und ein entspanntes, scharfes Sehen in allen Entfernungen möglich wird.
Sie fragen sich bestimmt, warum in einem obigen Satz davon berichtet wurde, dass eine Weitsichtigkeit über einen längeren Zeitraum unerkannt bleiben könne. Der Grund dafür liegt bei jüngeren Menschen schlichtweg in der Akkommodationsfähigkeit des Auges begründet. Denn durch die jugendlich bedingte, sehr hohe Flexibilität des Auges kann es die Sehstärke flexibel an verschiedene Entfernungen anpassen. Junge Menschen können auf diese Art und Weise auch ohne Weitsichtbrille den Fehler korrigieren. Dieser auf Dauer für das Auge ermüdende Prozess führt durch die Überbelastung nicht selten zur Erschöpfung, Kopfschmerzen oder auch Schwindel. Sollten auch Sie beispielsweise nach langen Lesephasen oder Fernsehzeiten unter diesen Symptomen leiden, lohnt sich der Gang zum Augenarzt oder Optiker. Dann und nur dann wissen Sie mit Sicherheit, ob Sie eine Weitsichtbrille zur Korrektur der Weitsichtigkeit benötigen oder nicht. Ein spannender Fakt bei Weitsichtigkeit ist übrigens, dass diese bis zum Erwachsenenalter sprichwörtlich verwachsen kann – denn auch der Augapfel zählt zu den wachsenden Körperteilen. Einhergehend mit dem Wachstum könnte sich so die Abbildungsqualität sogar verbessern.
Leider haben nicht alle Menschen das Glück, nur leicht weitsichtig zu sein und benötigen daher manchmal Werte zwischen +2 und +4 dpt. Dies ist eine stärkere bis mittelstarke Form der Weitsichtigkeit, im Zuge derer unglücklicherweise auch die Brillengläser immer dicker werden. Das muss aber keinstenfalls so sein! Denn praktischerweise können Sie sich bei Lensbest bei der Auswahl der richtigen Brillengläser zwischen mehreren Glaspaketen entscheiden. Das Komfort-Glaspaket beispielsweise ist bei ebendiesen mittleren Werten zwischen +2 und +4 dpt zu empfehlen und bietet den Vorteil, dass die Brillengläser dank des technischen Fortschritts so dünner geschliffen werden. Mit steigendem Brechungsindex wird das Brillenglas dünner geschliffen. Dadurch sitzt die Brille nicht nur leichter auf der Nase, sondern sieht auch gleichzeitig viel schicker aus!
Keine Sorge, auch bei einer extremen Weitsichtigkeit müssen Sie nicht mit fensterglasdicken Brillengläsern ausgestattet werden, mit denen das eigentlich so hilfreiche Brillentragen zur Belastung wird. Lentikulargläser werden in der Augenoptik bei sehr stark ausgeprägten Fehlsichtigkeiten, egal ob Kurz- oder Weitsichtigkeit, verwendet.
Sie wissen nun hoffentlich, warum bei einer Hyperopie eine Weitsichtbrille benötigt wird und warum es zu dieser weit verbreiteten Fehlsichtigkeit kommen kann. Denn eine zu geringe Brechkraft oder ein zu kurzer Augapfel können für eine Lichtbündelung hinter der Netzhaut sorgen und nah betrachtete Gegenstände so verschwommen abbilden. Dank der in jungen Jahren hohen Elastizität unseres Auges kann es – jedoch unter Dauerbelastung – eine Weitsichtigkeit ausgleichen, was aber in späteren Jahren nicht mehr so gut gelingt und die Anschaffung einer Weitsichtbrille unerlässlich wird. Ob Sie bei einer vorliegenden Weitsichtigkeit eine Weitsichtbrille oder Kontaktlinsen bevorzugen, bleibt Ihre Entscheidung und bedarf einer Besprechung mit einem Augenarzt oder Optiker. Doch auch als dauerhafter Kontaktlinsenträger wird stets zur Bereithaltung einer schicken und trendigen Ersatzbrille geraten.